dinsdag 14 juni 2011

Robert Creeley - Wall

Ich sah diese Mauer
monatelang, Backsteinen
verblasst, abgebröckelt, Dachrinne

ausgerüstet mit Eiszapfen
wie Zähne,
Bogenfenster

dagegenüber, Blasen
weiße Farbe, eine Leiste
graublau.

Kennzeichnende Grenze-
von was? Eine Ruine
von einem Haus, niemand zuhaus',

dürftig,
feuchten Leere
unter ein leckendes Dach.

Blind für etwas anderes,
Mauer so nah,
eindringlich,

meine eigene-
kann drücken
mit Auge, denken,

wo man nicht sollte gehen,
die Zerdrückten
in sogenannten Schwärze,

Verzweiflung. Diese einfache
Anerkennung ist
kein Platz für Mauer

die wiederholen,
wirklich oder unwirklich.
Sie stehen zwischen

innen und aussen-
wie in der Schule, vor Jahren,
sahen wir MAUER, hörten

MAUER sagen: "Also, ich,
Mauer, konnte zu meinem Teil stehen;//
Und, fertig jetzt,

kann Mauer weiter gehen"-
Wolken darüber, verschobenes
Stück blauer Himmel. Matte Sonne.


===


Wall



I've looked at this wall
for months, bricks
faded, chipped, edge of roof

fixed with icicles
like teeth,
arch of window

opposite, blistered
white paint, a trim
of grey blue.

Specific limit-
of what? A shell
of house, no one's home,

tenuous,
damp emptiness
under a leaky roof.

Careless of what else,
wall so close,
insistent,

to my own-
can push
with eye, thinking

where one can't go,
those crushed
in so-called blackness,

despair. This easy
admission's
no place walls

can echo,
real or unreal.
They sit between

inside and out-
like in school, years ago,
we saw WALL, heard

WALL say, "Thus have I,
Wall, my part discharged so;/
And, being done,

thus Wall away doth go"-
Clouds overhead, patch of
shifting blue sky. Faint sun.


Robert Creeley (1926-2005). Uit: 'Memory Gardens', New Directions, New York, 1986, p. 25/6.

zondag 12 juni 2011

Rainer Maria Rilke - Herbsttag

Herfstdag


Heer: het is tijd. De zomer was heel groot.
Bedek de zonnewijzers met uw schaduw
en leg de velden in de winden bloot.

Beveel de laatste vruchten rijp te zijn;
geef ze nog twee zuidelijke dagen,
dring op voltooiing aan, blijf jagen
het laatste zoet in zware wijn.

Die nu geen huis heeft, bouwt geen meer.
Die nu alleen is, die zal het lang nog blijven,
zal waken, lezen, lange brieven schrijven
en zal onrustig in lanen heen en weer
bewegen, als de blaad'ren drijven.


Zie ook: http://blogs.news24.com/Poems/rilke-in-drie-tale

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Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiel den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird Es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Peter Rühmkorf - Hochseil

Hoogtouw


Wij draaien in hoogste hoogten weerom,
vanzelfsprekend en vanzelfrijmend,
van een I n d i v i d u dat niet bestaat
anders dan uit woorden dromend.

Wat ons drijft, - Waarom ? Waarvoor?
de kudde te verlaten?
Het nooit eerder onderzochte wie - is - wie
in een duikvlucht te verstaan.

Wie van zo hoog zijn blik op het schootsveld richt
ziet alleen maar kommer/kwel.
Ik zeg: wie poëzie schrijft, is geschift
die het waar wil hebben, wordt het wel

Ik speel op de vleugel van mijn sterlichaam,
v i e r v o e t i g - met veertig tenen
Helemaal beneden aan de grond gelden wij
als bijna onberekenbaar.

De muze ontbloot haar haar
in een omgedraaide wereld
Ik zweef gracieus in levensgevaar
juist nu tussen vriend Hein en vriend Here

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Hochseil

Wir turnen in höchsten Höhen herum,
selbstredend und selbstreimend,
von einem I n d i v i d u u m
aus nichts als Worten träumend.

Was uns bewegt - warum? wozu?
den Teppich zu verlassen?
Ein nie erforschtes Who-is-who
im Sturzflug zu erfassen.

Wer von so hoch zu Boden blickt,
der sieht nur Verarmtes / Verirrtes.
Ich sage: wer Lyrik schreibt, ist verrückt,
wer sie für wahr nimmt, wird es.

Ich spiel mit meinem Astralleib Klavier,
v i e r f ü ß i g - vierzigzehig -
Ganz unten am Boden gelten wir
für nicht mehr ganz zurechnungsfähig.

Die Loreley entblößt ihr Haar
am umgekippten Rheine...
Ich schwebe graziös in Lebensgefahr
grad zwischen Freund Hein und Freund Heine.